In Reinickendorf-Ost regnet es Auszeichnungen

Foto: Norbert Raeder und Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner Foto: Norbert Raeder und Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner

In Reinickendorf-Ost hat es förmlich Auszeichnungen geregnet. Noch nie zuvor wurden im Kiez so viele Ehrungen für engagierte Menschen vergeben. Am 12. Dezember hat der Bezirk unter dem Motto "WIR sind Vielfalt" der Andreas-Höhne-Preis verliehen, um herausragende Leistungen von Vereinen, Einrichtungen, Organisationen, Initiativen, Gruppen oder Einzelpersonen zu würdigen, die sich besonders für die Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte und die interkulturelle Öffnung der Gesellschaft in Reinickendorf einsetzen.

Unter den Gewinnern befand sich der Verein „KSV Reinickendorf-Ringen Berlin e.V.“, der 2015 von Sinan Hanli gegründet wurde und derzeit über 300 Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund betreut. Der Verein legt seinen Schwerpunkt nicht ausschließlich auf sportliche Aktivitäten, sondern unterstützt Menschen in verschiedenen Lebenslangen und trägt somit zur erfolgreichen Integration bei.

Den dritten Platz belegte das gemeinsame Projekt „Woche der Religionen" von Kreativfabrik im Hausotter-Kiez, der Evangelischen Evangeliums-Gemeinde und der Hausotter-Grundschule. In der Projektwoche konnten etwa 40 Schülerinnen und Schüler verschiedener Religionen in Kontakt treten, um unterschiedliche Glaubensrichtungen kennenzulernen und Vorurteile abzubauen.

Am 19. Dezember fand die Weihnachtsfeier des Bezirksamts für die Ehrenamtlichen in Reinickendorf statt. Hier wurden erstmals Ehrenpreise für besonders engagierte Frauen und Männer verliehen. Bettina Winkelmeier, Sprecherin des Quartiersrats Lettekiez, erhielt eine Auszeichnung für ihren herausragenden Einsatz in der Schwerpunktkategorie "Menschen in Armut". Sie engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Lebensmittelausgabe von Laib und Seele und unterstützt Bedürftige auf dem Franz-Neumann-Platz. Als Mitbegründerin des Nachbarschaftsvereins Lette Nachbarn hat sie eine Nähgruppe ins Leben gerufen, die Herzkissen für an Brustkrebs operierte Frauen herstellt und spendet.

Auch wurde der Einsatz von Dorothea Peichl vom Verein "Bildung und Gesellschaft e.V." gewürdigt. Der gemeinnützige Verein, im Oktober 2021 gegründet, unterstützt Kinder und Erziehende in Schulen und Kitas, insbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik, mit dem Ziel, zur Bildungsgerechtigkeit beizutragen.

Ein emotionaler Höhepunkt war die Vergabe des Sonderpreises an Norbert Raeder, den Wirt der Kultkneipe "Kastanienwäldchen" an der Residenzstraße. Raeder wurde für sein unermüdliches Engagement für Senioren, Kinder- und Jugendliche, Menschen in Armut, Obdachlose und Suchtkranke, einsame Menschen, behinderte Menschen, für Frauen, für die Natur und Umwelt. Er hat unzählige Organisationen unterstützt und mitbegründet. Mit der unerwarteten Kündigung des "Kastanienwäldchens" verlieren viele Menschen ihre Anlaufstelle.

Die Fülle an Auszeichnungen für engagierte Menschen in unserem Kiez ist nicht nur Grund zur Freude, sondern auch Ansporn, die Solidarität und das bürgerschaftliche Engagement weiter zu stärken. Diese Auszeichnungen sind nicht nur Trophäen, sondern vor allem Symbole für eine lebendige und aktive Gemeinschaft, die gemeinsam Herausforderungen meistert und positive Veränderungen bewirkt. Herzlichen Glückwunsch an alle Ausgezeichneten!