10 Jahre Interreligiöser Dialog Reinickendorf-Ost

Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus

Am 13. November 2024 feierte der Interreligiöse Dialog Reinickendorf-Ost sein zehnjähriges Bestehen. In der Baptistengemeinde Alt-Reinickendorf kamen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften zusammen, um ein eindrucksvolles Zeichen für den Zusammenhalt und gegen Antisemitismus zu setzen. Dieses Jubiläum markiert ein Jahrzehnt religionsübergreifenden Engagements für ein friedliches Miteinander im Kiez.

Vielfältige Gemeinschaft für den Dialog

Der Interreligiöse Dialog wurde 2014 von Burkard Dregger ins Leben gerufen. Seither verbindet die Initiative die unterschiedlichsten religiösen Gemeinden des Bezirks: die Katholische Kirchengemeinde St. Marien, die Evangelische Luther-Kirchengemeinde Alt-Reinickendorf, die Evangeliumskirchengemeinde am Hausotterplatz, die Koca Sinan Moschee, die Hindu-Gemeinde in der Kopenhagener Straße sowie die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde der Baptisten. Darüber hinaus ist auch das Kulturzentrum der Afghanen in Berlin e.V. ein fester Bestandteil.

Zum ersten Mal nahm in diesem Jahr auch eine Vertreterin der jüdischen Gemeinde Kahal Adass Jisroel aus der Brunnenstraße teil – ein besonderer Moment, der die Offenheit und die wachsende Reichweite des Dialogs betonte.

Solidarität in schwierigen Zeiten

Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen – insbesondere der Anstieg antisemitischer Übergriffe und Hassbotschaften – machten das Treffen aktueller denn je. Während der Veranstaltung wurde deutlich, unter welchen erschreckenden Bedingungen viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger derzeit leben. Die Angst, sich öffentlich als Jude zu erkennen zu geben, spiegelt eine bedrückende Realität wider, der sich die Dialoggemeinschaft entschlossen entgegenstellt.

„Es war uns ein besonderes Anliegen, ein klares Zeichen gegen Hass und Gewalt zu setzen“, so ein Sprecher der Initiative. Die anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig: Interreligiöser Dialog und gelebte Solidarität sind zentrale Bausteine für ein friedliches Zusammenleben.

10 Jahre gelebte Gemeinschaft

Das Jubiläum bot auch Gelegenheit, auf die vergangenen zehn Jahre zurückzublicken. Mit zahlreichen gemeinsamen Projekten, Festen und Dialogveranstaltungen hat der Interreligiöse Dialog Reinickendorf-Ost Brücken zwischen den Religionen gebaut und das Miteinander gestärkt.

Diese Kontinuität zeigt, dass der Austausch zwischen Glaubensgemeinschaften nicht nur in Krisenzeiten, sondern als dauerhafte Initiative einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft hat. Der Dialog lebt vom Engagement und der Offenheit der Beteiligten und bleibt ein Vorbild für interreligiöse Zusammenarbeit über Bezirksgrenzen hinaus.

Der Interreligiöse Dialog Reinickendorf-Ost plant, seine Arbeit mit neuen Projekten und Veranstaltungen fortzusetzen, um weiterhin für Toleranz, gegenseitiges Verständnis und eine solidarische Nachbarschaft einzutreten.